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Die Börsen standen auch im dritten Kalenderquar­tal

Die Börsen standen auch im dritten Kalenderquar­tal unter dem Eindruck überwiegend guter Kon­junktur- und Unternehmensdaten. Dabei verkrafte­ten die Kapitalmärkte Naturkatastrophen, US-Prä­sident Trump und das Säbelrasseln Nordkoreas. Der zunächst weiterhin schwächere US-Dollar ver­half der Wallstreet zu neuen Rekordständen, wäh­rend die europäischen Börsen zeitweilig unter dem Anstieg des Euro litten.

Zinsen, Renten, Währungen und Rohstoffe

Äußerungen der Präsidentin der US-Notenbank „Fed“, Janet Yellen, wurden als Signal verstanden, dass die Fed ihre Leitzinsen nicht so schnell wie befürchtet weiter anheben würde. Das Zielband der „Fed Funds Rate“ war im Juni um einen Viertel Prozentpunkt auf 1,00 bis 1,25 Prozent erhöht wor­den. Tatsächlich folgte im dritten Quartal kein wei­terer Zinsschritt. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BoJ) setzten unter­dessen ihre Nullzinspolitik und Anleihekäufe fort, um der Wirtschaft viel billiges Kapital zur Verfü­gung zu stellen.

Bei Euro-Anleihen blieb die Kursentwicklung wech­selhaft. Der kurz vor der Jahresmitte begonnene Renditeanstieg setzten sich bis Mitte Juli fort, wo­bei deutsche Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit in der Spitze mit fast 0,6 Prozent die höchste Verzinsung seit zwölf Monaten erreichten. Bis in den September hinein ging es mit dem Marktzins dann aber wieder abwärts, was eine ent­sprechende Kurserholung für die Anleihekurse be­deutete. Der Tiefststand der Rendite im dritten Quartal lag bei nur 0,30 Prozent. Bis Ende Sep­tember sanken die Kurse der festverzinslichen Wertpapiere wieder, so dass ihre Rendite Ende September mit 0,39 Prozent nur wenig tiefer lag als drei Monate zuvor (0,45 Prozent). Ähnlich, al­lerdings auf einer höheren Zinsniveau, verlief die Kursentwicklung bei US-Staatsanleihen: Die Ren­dite von US-Treasury-Bonds mit zehn Jahren Lauf­zeit setzte zunächst ihren in der letzten Juniwoche begonnenen Anstieg fort, sank dann aber bis zum Ende der ersten Septemberwoche auf nur 2,06 Prozent, um bis zum Ende des Monats wieder auf 2,30 Prozent zu steigen, so dass sich für das Quartal insgesamt trotz der zwischenzeitlichen Kursschwankungen kaum eine Veränderung er­gibt.

Die Aufwertung der europäischen Gemeinschafts­währung, die schon das erste Halbjahr geprägt hatte, setzte sich bis in die erste Septemberwoche fort. Der Euro erreichte mit fast 1,21 Dollar gegen­über der US-Währung den höchsten Stand seit Ende 2014. Gründe dafür waren die zunehmende politische Handlungsunfähigkeit des US-Präsiden­ten und die weiterhin besser als erwartet laufende europäische Konjunktur. Bis Ende September sta­bilisierte sich der US-Dollar dann auf 1,18 USD/EUR, so dass für das dritte Quartal insge­samt nur ein Anstieg des Euro um 3,5 Prozent zu Buche schlägt. Gegenüber dem japanischen Yen vollzog der Dollar ähnliche Schwankungen, die sich über drei Monate aber nahezu ausglichen. Folgerichtig wertete der Euro im dritten Quartal auch gegen Yen rund dreieinhalb Prozent auf. Weil auch das Britische Pfund und der Schweizer Fran­ken gegen Euro Verluste erlitten, darf man eher von einer Euro-Stärke als von einer Dollar-Schwä­che sprechen.

An den Rohstoffmärkten überwogen von Juli bis September Preissteigerungen. Vor dem Hinter­grund einer robusten Weltkonjunktur, sinkender La­gerbestände und Sorgen um möglicherweise eska­lierende Konflikte, stieg vor allem der Ölpreis. Ein Barrel der europäischen Ölsorte Brent kostete zeit­weilig gut 58 Dollar und Ende September 56,70 Dollar – ein Anstieg im dritten Quartal um gut 18 Prozent. Der Kupferpreis, der auch als ein Indika­tor für die Weltkonjunktur gilt, stieg im dritten Quar­tal um fast zehn Prozent. Die Edelmetalle Gold und Silber verteuerten sich zwar unter dem Ein­druck des Nordkorea-Konfliktes in US-Dollar ge­rechnet, der Anstieg fiel aber geringer aus als die Verluste des Dollars gegenüber Euro. Beim Gold­preis steht einem Anstieg um 3,1 Prozent in Dollar ein Rückgang des Wertes in Euro um 0,3 Prozent gegenüber. Nur bei Palladium, das schon im ers­ten Halbjahr in einem Aufwärtstrend war, fiel der Preisanstieg mit elf Prozent in Dollar so stark aus, dass davon in Euro gerechnet etwas übrigblieb.

Aktienmärkte

Sorgen um eine straffere Geldpolitik der Notenban­ken und das Bewertungsniveau nach den Kursge­winnen im ersten Halbjahr, bremsten die Aufwärts­trends an den Aktienbörsen zeitweilig. Die konti­nentaleuropäischen Aktien wurden zudem durch die Stärke des Euro belastet, was die Geschäfte außerhalb der Eurozone belastet. Automobilaktien litten zusätzlich unter dem Diesel-Abgas-Skandal und mutmaßlichen Kartellabsprachen. Ganz über­wiegend gute Konjunktur- und Unternehmensdaten gaben den Aktienmärkten dann aber auch dies­seits des Atlantiks weiteren Auftrieb. Kriegsrhetorik zwischen US-Präsident Trump und Nordkorea so­wie deren fortgesetzte Waffentests führten vor­übergehend zu Kursverlusten, konnten aber den Aufschwung nicht verhindern, solange es bei Rhe­torik blieb. Auch die verheerenden Wirbelstürme in der Karibik und dem Süden der USA drückten auf die Stimmung der Anleger, beendeten die überge­ordneten Aufwärtstrends aber nicht.

Der US-Aktienmarkt erreichte zum Quartalsende, gestützt auf Steuersenkungspläne von Präsident Trump, neue Rekordhochs: Der Anstieg des Dow Jones Industrial Average von Ende Juni bis Ende September betrug 4,9 Prozent auf 22.405 Index­zähler und der des Nasdaq-100-Index 5,9 Prozent. Dass auch der US-Nebenwerteindex Russell-2000 um 5,3 Prozent zulegte, zeigt, dass der Kursan­stieg in den USA nicht nur von wenigen großen Ak­tien, sondern auch der Masse tausender kleinerer Unternehmen getragen wird. Dank des hohen Ge­wichts von US-Aktien beendete der Weltaktienin­dex von MSCI das Quartal mit einem Plus von 4,4 Prozent erstmals in seiner Geschichte über 2.000 Punkten: 2.000,55 lautet der Indexstand für den 29. September, den letzten Handelstag im dritten Quartal.

Aus Sicht eines in Euro rechnenden Anlegers wur­den diese Ergebnisse aber durch den zunächst weiterhin fallenden US-Dollar geschmälert, so dass sich Investments im heimischen Euro-Aktienmarkt als besser erwiesen. Denn auch in Europa verhalf die Aussicht auf eine weiterhin gute Konjunktur und steigende Unternehmensgewinne den Aktien­börsen zu Kursgewinnen. So verzeichnete der Eu­ro-STOXX-50 (Kursindex) für das dritte Quartal ei­nen Anstieg um 4,4 Prozent auf 3.594,9. Ähnlich entwickelten sich deutsche Aktien, wo der DAX das Quartal mit einem Plus von 4,1 Prozent bei 12.829 beendete. Deutsche Nebenwerte schnitten wieder besser ab. So verzeichnete der MDAX ein Plus von 6,3 Prozent und der SDAX von 9,8 Prozent. Der deutsche Aktienindex für Hochtechnologieakti­en, TecDAX, konnte dies mit einem Plus von 10,5 Prozent wieder übertreffen.

Unterdurchschnittlich entwickelten sich die nicht zur Euro-Zone gehörenden Aktienmärkte in Groß­britannien (+0,8 Prozent) und der Schweiz (+2,8 Prozent), obwohl deren Landeswährungen gegen Euro Währungsverluste hinnehmen mussten.

In Zentral- und Osteuropa ging es dagegen mit den Aktienkursen deutlicher aufwärts. Der CECE-Index für Standardwerte aus Polen, Ungarn, der Tschechische Republik und der Slowakei konnte an die gute Entwicklung im ersten Halbjahr an­knüpfen und legte um 5,4 Prozent zu. Der RTX-In­dex für russische Aktien, der im ersten Halbjahr unter dem Ölpreisrückgang gelitten hatte, zeigte eine Kurserholung um 14,7 Prozent.

Die japanische Börse blickte zeitweilig sorgenvoll auf den Konflikt mit Nordkorea, konnte aber schließlich doch kleinere Zuwächse verbuchen: Der Nikkei-225-Index beendete das Quartal mit ei­nem Anstieg um 1,6 Prozent bei 20.356 Zählern, der besser diversifizierte Topix-Index mit einem Plus von 3,9 Prozent.

An den Börsen der Schwellenländer prägten wei­terhin die insgesamt guten volkswirtschaftlichen Entwicklungen das Börsengeschehen. Die Börse in Südkorea litt allerdings unter der drohenden Es­kalation des Konfliktes mit Nordkorea. Gemessen am KOSP-Index trat die Börse Seoul letztendlich im dritten Quartal auf der Stelle. Die Aktienindizes in Taiwan, Singapur und Malaysia verzeichneten sogar kleine Verluste von weniger als einem Pro­zent. Insgesamt ging es aber aufwärts. So beende­te der Hang Seng Index in Hongkong das Quartal mit 27.554 Indexzählern 6,9 Prozent über dem Stand der Jahresmitte. Die indische Börse stabilisierte sich nach der Kurserholung des ersten Halbjahres. Deutlicher waren die Zuwächse bei philippinischen Aktien (+4,2 Prozent) und thailändi­schen Aktien (+6,2 Prozent).

Der mexikanische IPC Index markierte zwar nach einer Kursrallye im Juli ein neues Rekordhoch, litt dann aber im Verlauf des Quartals unter dem Erd­beben, das die Hauptstadt traf. An der brasiliani­schen Börse setzte sich die Rallye dagegen im Au­gust und September fort. Der Bovespa Index an der Börse Sao Paulo verzeichnete für das dritte Quartal ein Plus von 17,7 Prozent.

Die Aktienkurse von Goldminen profitierten zeitwei­lig vom Anstieg des Goldpreises über 1.300 Dollar pro Unze. Allerdings konnte Gold dieses Niveau nicht halten, so dass das Plus beim FT Goldmines Index im dritten Quartal auf 4,6 Prozent schrumpf­te.

 

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